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03
April 14
Musik machen, in dem man keine Musik macht
„Die rechte Kunst“ rief da der Meister aus, „ist zwecklos, absichtslos.“

Eugen Herriegel, Zen in der Kunst des Bogenschießens, Seite 40

Weil die Kunst auf dem Weg zum Zen unerheblich ist, kann auch die Musik als Weg zum Zen verwendet werden. Dabei scheint es wichtig, intensiv zu üben, bis alle Bewegungen wie Wasser fließen. Und in diesen Übungen sich zu verlieren, das Ich aufzugeben, und den Zweck. Absichtlich absichtslos werden, um dann die Kunst auszuüben, und sich von der Kunst bewegen zu lassen. Musik machen, in dem man eben keine Musik macht. Dann entsteht Musik wenn man in ihr ist, und die Musik ist in einem, wenn sie entsteht. Ich spiele die Musik, und die Musik spielt mich.

Dazu bedarf es lange Jahre der Übung, der Meditation, und der Fähigkeit sich von den Dingen die uns umgeben zu lösen.

Ich habe das alles nicht getan. Doch manchmal sitzt man tief versunken an einem Instrument, ist ohne Absicht, gelöst von seiner Umgebung, in sich versunken und leer, und die Finger bewegen sich ohne Aufforderung. Und dann öffnet sich der Vorhang einen winzigen Spalt, und die Musik spielt einen, und man spielt mit der Musik, ohne Absicht, im Einklang mit ihr.

Auf diese Weise ist die Basis für dieses Stück hier entstanden. An einem ruhigen, sonnigen Nachmittag, verloren in Zeit und Raum, ohne Zweck und ohne Absicht. Die Musik kam von alleine, weil ich sie einlud, und nicht herbei zwang …

 
 
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