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Mai 13
Es wurde Abend, es wurde Morgen. Der zweite Tag …
Was das soll? Keine Ahnung. Vor grob vier Jahren ging „Der Götzeclan — Was bisher geschah.“ offline. Ich hatte die Backen dicke, konnte nicht mehr, wollte nicht mehr. Nicht das Schreiben ging nicht mehr, wollte nicht mehr. Aber die Menschen. Die wollte ich nicht mehr. Die gingen aber mal so was von gar nicht mehr. Die Ausnahme-Menschen, die mit denen man sich austauschen kann, und bei denen man etwas lernen kann, die wurden: Die Ausnahme.
Dann platzte mir der Kragen. Ich drückte „Shut-Down“, und zwar so heftig, das der Knopf dabei kaputt gehen sollte. Das war geplant: Nie wieder Krieg mit den Deppen. Nie wieder Kommentare von Wesen, die unter Umgehung aller zivilisatorischen Errungenschaften, rein mit dem Rückenmark schrieben. Aber man kann einem Musiker nicht das Instrument einfach wegnehmen. Der spielt dann auf dem Kamm weiter, klopft auf die Tischplatte oder summt sich einen. Also schrieb ich meiner Tochter Briefe. Ich schrieb nur für mich und für meinen kleinen Augapfel, meine Zuckerschnutte, den Sonnenschein meines Lebens. Kommentare waren am Anfang abgeschaltet. Wer da mitliest und sich angesprochen/angepisst/sonstwie getroffen fühlte musste mit seinem Problem alleine bleiben. Ich schrieb nicht für ihn. Er musste froh sein mitlesen zu dürfen. Den die „Briefe“ waren und sind tatsächlich an meine Tochter geschrieben. Und jetzt? Warum jetzt doch wieder? Naja, manchemal kommt es knüppeldick. Ich erinnere mich an schöne Seiten und Kommentare auf meinem Blog. Z. B. meine Artikelreihe parallel zur Documenta 12, da habe ich versucht Kunst im Blog zu machen. Ich erinnere mich an Saalschlachten-ähnliche Kommentarstränge von epischer Länge auf religionsfreiheit.bogger.de. Ich kam da zwar immer arg zerupft raus, aber auch irgendwie in meiner Meinung gestärkt und gefestigt. Und ja, es lässt sich nicht leugnen. Auch die minimalbegabten Vollpfosten, die Merkbefreiten, die mit ihren Rückenmarkverdrahteten Tastaturen, die über alles Aufgeregten und grundlos Aufgewühlten, haben nicht nur genervt, sondern auch mein Weltbild ein Stück weit geformt. Sie haben den Horizont erweitert. Leider auf Bereiche des Lebens die ich nicht kennenlernen wollte. Aber irgendwie wohl musste. Und dann, gestern die Frage: Wie gehts eigentlich dem „Kutter“? Der Kutter immerhin war für mich der Grund es selber mal zu versuchen mit dem bloggen. Boah! über 10 Jahre schon. Und dann, ganz aus dem Zusammenhang gerissen, dieser Beitrag von Gunther Dueck über sein re:publika-Desaster. Und er schreibt mir aus der Seele mit seinem Satz: „Sie schreien sich an, sie positionieren und verkaufen sich, sie diskutieren und zerfetzen die Argumente der Gegner, sie leiden im Grunde an wahrscheinlich schon unbewussten, internalisierten Glaubenssätzen. Was nicht stattfindet – kaum noch jemals – ist ein Diskurs, ein Miteinanderreden über die Glaubenssätze und Grundüberzeugungen der/des jeweils Anderen und der konstruktive Versuch, etwas Gemeinsames daraus für ein gemeinsames Leben zu finden.“ Und da kommt mir ein alter Kommentar von mir wieder ins Gedächtnis, über die „Morgendämmerung der Blogs“, und Jonny Häusler, der ja mein erster Blog-Abonnent war, und letztens erst darüber schrieb, wie das soziale Internet von den frei zugänglichen Servern z. B. den Blogs, in geschlossen Datenbanksysteme wandern, die erstens nicht frei zugänglich sind und zweitens der Willkür einer Firma unterliegen. Und als ich dann auch noch von Mark den letzten Schubser bekam, da hatte ich keine Kraft mehr zu Gegenwehr. Jetzt stehe ich hier. Ich schaue mich um. Der Götzeclan ist wieder online. Was soll man dazu sagen? Und warum? „Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen? Die wenigen, die was davon erkannt, Die töricht gnung ihr volles Herz nicht wahrten, Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten, Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.“ Aus Goethes Faust
allamaralla
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juchuuuu!
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